KARTEN, KURS UND KOMPASS.
Malerei und Zeichnung
Hermanus Westendorp, Reer
Sonerausstellung vom 14. Mai 2017 – 30. Juli 2017
Die Hauptanforderungen an Land- oder Seekarten sind Vollständigkeit, Genauigkeit und Lesbarkeit. Zweck und Mittel ihrer Verwendung sind die Festlegung eines Weges bzw. Kurses zur Erreichung eines Zieles, ein Hilfsmittel ist der Kompass.
Die abstrakte Kunst will das Gegenteil: Sie entfernt sich durch Abstraktion vom Gegenstand der Betrachtung, losgelöst vom Schein des objektiv Realen. Sie schafft sich eine eigene Wirklichkeit.
Hermanus Westendorp arbeitet an der Auflösung des Gegensatzes zwischen Ausstellungstitel und künstlerischer Positionierung mit den Mitteln der Malerei und der Zeichnung. Er stellt den Betrachter seiner Arbeiten vor anspruchsvolle Übersetzungsaufgaben und geht überdies spröde mit der eigenen Betrachtungsweise um: „Ich will keine Gefälligkeit, Gefälligkeit macht mich wütend!“
Er zeigt große und kleinere Formate, Öl auf Leinwand und Papierarbeiten. Lässt sich von Wetterkarten inspirieren, geht den Orientierungsverfahren auf See mit einem großformatigen Tryptichon nach. Entlehnt Anekdotisches aus der maritimen Welt, verschlüsselt es in kleinen Formaten.
Westendorp war über 20 Jahre Professor für Malerei an der Fachhochschule Ottersberg für Künste im Sozialen, leitete dort den Studiengang Freie Bildende Kunst.
„Rohstoff für die eigene Kunst sei das Leben, das man führt“, sagt Westendorp. Er führt es inzwischen in den Weiten der niedersächsischen Tiefebene, in Reer bei Blender bei Verden bei Bremen, auf einer dieser ländlichen Inseln Norddeutschlands. Albrecht Lampe
im Rahmen der Lesereihe "Am Wasser"
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